Julian le Play
MELODRAM
Capriola/Sony CD
Gibt es noch Platz für deutschspra-
chige, empfindsame und melodra-
matische Pop-Sänger jenseits von
Xavier Naidoo und Philipp Poisel?
Aber sicher. Julian le Play scheint
seine Karriere wie am Reißbrett
geplant zu haben: Bereits als
Kind nahm Julian Heidrich, wie
er eigentlich heißt, beim „Kiddy
Contest“ teil, später dann bei der
österreichischen
Castingshow
„Helden von morgen“ sowie beim
Song Contest „Guten
Morgen
Düsseldorf“. Außerdem moderier-
te er zwischendurch und konnte
zumindest in Österreich mit seinem
Debütalbum „Soweit Sonar“ einen
gewissen Achtungserfolg erzielen.
Mit dem Nachfolger „Melodram“
wagt er nun auch den Sprung ins
Nachbarland. Mit seinen während
eines Kroatien-Aufenthalts ent-
standenen Songs träumt und sehnt
sich der
20
-Jährige in ein besseres
Leben und „in ein neues Land“ -
so der Titel des letzten Tracks. Im
Vergleich zum Debüt setzt er den
Fokus weniger auf flotten Pop,
sondern stattdessen mehr auf
gepflegte Innerlichkeit und auf ku-
schelige Balladen, dominiert von
elektrischem Piano und dezenten
Loops. Im direkten Vergleich mit
dem ersten Album ist das als deut-
licher Schritt nach vorn zu werten,
denn diese Gangart liegt ihm mehr
und seine Kompositionen klingen
nun schlüssiger, erwachsener und
einfach selbstverständlicher.
Sicher, die Texte bewegen sich
weiß Gott nicht auf Hochpoesie-Ni-
veau: „Wenn du fällst, bin ich der,
der dich trägt, der dich hält, bin
dein Fallschirm und trag dich aufs
Feld, bin die Luft zwischen Himmel
und Welt“. Doch angesichts seines
Alters könnte Julian le Play noch viel
erreichen. Mit „Melodram“ ist ihm
immerhin schon mal eine sehr gut
hörbare und kaum kitschbehaftete
Pop-Träumerei gelungen, die neben
Naidoo und Poisel Bestand und Be-
rechtigung hat.
Peter Bickel
MUSIK ★ ★
KLANG ★ ★ ★
Neu als HD-Download
Shelby Lynne
JUST A LITTLE LOVIN’
Universal
Nicht nur musikalisch bietet die-
ses Tribute-Album von Shelby
Lynne an die Ikone Dusty Spring-
field viel. Denn selten hat man klarere
Unterschiede zwischen CD und HD gehört als hier. Vieles
deutet darauf hin, dass jeweils unterschiedliche Master
verwendet wurden. So wirkt im Vergleich die CD kompri-
mierter, fast hat man den Eindruck, eine Loudness-Taste
sei gedrückt worden. Die HD-Datei dagegen tönt dunkler,
atmet mehr, bringt ein Plus an Atmosphäre.
A.Ku.
Sow eit nicht anders angegeben, ist das höchstauflösende
F orm at 24 B it/96 k H z
h ig h resau d io .co m
Blur: „Parklife“ (Warner)__________________________
Diana Panton: „To Brazil With Love“ (In-Akustik)__________
Russian National Orchestra & Mikhail Pletnev:
„Tschaikowsky - Manfred Symphony“ (Pentatone)________
Gil Shaham:
„1930
Violin Concerto“ (Canary Classics)______
Elton John: „Goodbye Yellow Brick Road -
40
th Anniversary Celebration“ (Universal)______________
Beck: „Morning Phase“ (Universal/EMI)_______________
Traffic: „John Barleycorn Must Die“ (Universal)___________
Lionel Richie: „Can’t Slow Down“ (Motown)_____________
Aerosmith: „Done With Mirrors „ (Geffen/Universal)_______
Kiss: „Destroyer (Resurrected)“ (Universal)_____________
Rod Stewart: „Every Picture Tells A Story“ (Universal)______
Lorde: „Pure Heroine“ (Universal)____________________
Patricia Barber: „A Distortion Of Love“ (Verve/Universal)
Coleman Hawkins: „Coleman Hawkins And His Confreres“
(Verve/Universal)_______________________________
Saito Kinen Orchestra, Daniel Harding: „Strauss -
Alpine Symphony“ (Decca)________________________
Vladimir Ashkenazy: „Walking In The Air - The Music Of
Howard Blake“ (Decca)___________________________
The Ben Webster Quintet: „Soulville“ (Verve/Universal)____
The Band: „Stage Fright“ (Capitol/Universal)____________
Miles Davis: „Birth Of The Cool“ (Blue Note)____________
Duke Ellington and Johnny Hodges: „Back To Back“ (Universal)
Billie Holiday: „All Or Nothing At All“ (Universal)_________
Horace Silver: „Blowin’ The Blues Away“ (Blue Note)______
Art Blakey & The Jazz Messengers: „A Night In Tunisia“
(Blue Note)___________________________________
Aerosmith: „Pump“ (Universal/Geffen)________________
Commodores: „Midnight Magic“ (Motown)_____________
Freddie Hubbard: „Ready For Freddie“ (Blue Note)________
The Velvet Underground:
„The Velvet Underground“ (Universal)
lin n reco rd s.co m
Marissa Nadler: „July“ (Bella Union)__________________
Yuja Wang: „Rachmaninow/Prokofjew - Klavierkonzerte“ (DG)
Scottish Chamber Orchestra: „
40
th Anniversary Edition“ (Linn)
_________________________________
24
Bit
/192
kHz
ec la ssic al.co m
Steven Isserlis, Olli Mustonen: Martinu/Sibelius/Mustonen -
Chamber Music (BIS)
Cuarteto Casals: Haydn - The Seven Last Words Of Christ
(Harmonia Mundi)
Masaaki Suzuki, Bach Collegium Japan: Bach - Concertos for
Two Harpsichords (BIS)
K
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A
S
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